Ludwig Stegmüller
Die Perfektion des feinen Striches



Ein Nachmittag bei
Ludwig Stegmüller


Wir sind zu Professor Stegmüller geladen. Das setzt Einstimmen voraus, denn Stegmüller ist einer, der an Dingen arbeitet, die derzeit nicht in Mode sind: Stegmüller dokumentiert das Schöne, das Schöne in der Architektur. Er spürt der Harmonie nach, die zwischen Architektur und Landschaft möglich ist. Stegmüller ist also ein Rousseau des 20. Jahrhunderts: Er sucht die Einfachheit, die Selbstfunktionalität des Gewesenen. Er sucht die schönen Zeugen der Vergangenheit, in der die Fehler der Zivilisation noch nicht begangen wurden. Wir versuchen uns auf dem Hauptplatz in Brück einzustimmen. Ein großer Geist, eine weite Seele muß den Platz gegen die kleinliche Kompromißsucht durchgesetzt haben. Generationen von Menschen sind seither wohl aus geistiger und körperlicher Enge herausgetreten auf den Platz, um ihren verborgenen Gedanken Schwingen zu verleihen. Heute allerdings kann man nur noch mit den Augen die Dachgrate entlang wandern. Die Schwingen der Menschen auf dem Boden haben sich zu Blechmobilen gefaltet.

Wir reichen dem Vergangenen die Hand, schlendern die Körnerstraße nach Westen und treten in rechtem Winkel in die Fraunedergasse ein. Der Weg geht kuppelbergan, und plötzlich drängt der Schritt, als wolle er an etwas vorbei: Es sind kasernenartige Gebäude, die nach dem letzten Krieg für Beamte gebaut worden waren. Halt! Hier muß es sein! Steg müller hier? In einem Wegwerfcontainer der fünfziger Jahre?

Immer bedacht zu bergen, zu verbergen

Wir drängen in die Wohnung, als säße uns die Verzweiflung auf den Fersen. Und tatsächlich: Wohlsein und Wohlbehagen steigen auf von den Blütenteppichen des Orients, die in reicher Verschwendung den Boden bedecken.

Wir stellen ein Aufnahmegerät auf den Tisch, in guter Absicht, um jedes Wort des Meisters einzufangen. Es ist die leichte, fast vornehme Abwehr im Blick Stegmüllers, die uns stocken läßt, den entscheidenden Knopf zu drücken. Einfangen! Das Wort, das auf einem Band „gefangen" ist, ist nicht mehr frei. Es ist reproduzierbar und genormt. Freisein heißt organisch sein: Erwachen, leben und vergehen. Am liebsten hätten wir das Gerät weggestellt.

Aber wir sind selbst gefangen, und das hindert unser Gespräch. Wir sind gefangen von der Vorstellung, daß, wenn man das Wesen eines Menschen „einfangen" möchte, um es interessierten Menschen weiterzureichen, man gleichsam bei der Frage der Windelmarke des Säuglings beginnen müsse. Aber das erkennen wir erst im Laufe des Nachmittags. Vorerst fragen wir mit nicht geringerer Aufdringlichkeit nach Eltern, Kindheit, Studium, Soldatenzeit und Berufsleben. Und merken nicht, daß der Künstler bedacht ist zu bergen, zu verbergen, die Fragen abzuwehren, die seine Vergangenheit betreffen. Erst jetzt, da ich über unseren Besuch bei Professor Stegmüller nachdenke und diese Sätze niederschreibe, vermag ich ihn zu begreifen. Stegmüller erinnert mich in diesem Augenblick an den achtzigjährigen Urgroßvater von Manès Sperber, über den der Autor liebevoll schreibt, er habe immer große Eile gehabt und danach befragt, hätte er geantwortet: „Ich habe keine Minute zu verlieren, denn erst jetzt beginne ich zu verstehen."

Lebensstationen und von Büchern als den besten Bildungsbringern

„Die Menschen verdecken immer einen Teil ihres Lebens mit einer Tarnkappe, dank der dieser Teil ihres Lebens unverwundbar wird", sagt Stegmüller auf die Frage nach seinen Lebensstationen.

„Mein Vater kam aus Eibiswald, meine Mutter stammte aus Kapfenberg. Der Vater besaß ein Bauunternehmen mit vierzig Arbeitern in schlechteren, mit vierhundert in besseren Zeiten. Das erste größere Gebäude, das er baute, war das Konsumgebäude in der Roseggerstraße in Bruck an der Mur. In Kapfenberg - Winkl errichtete der Vater Arbeitersiedlungen, danach die sogenannte Fliegersiedlung. 1956 mußte der Vater den Konkurs anmelden. Der Vater hat seine Familie, seine Frau und seine neun Kinder wie sein Geschäft beherrscht und geführt. Ihm war nichts zu verbergen gewesen: Solange hat er gebohrt, bis man alles gestanden hat! Auch verstand er es, seine Kinder in das Geschäft einzubinden. So mußte ich des öfteren nach der Schule mit dem Fahrrad nach Thullin fahren, das waren immerhin vierzig Kilometer auf Schotterstraßen, um Bretter einzukaufen."

„Und in den Schulferien?"

„Schon mit vierzehn mußte ich alljährlich während der Sommerferien auf dem Bau arbeiten, dreimal als Maurerlehrling, dreimal als Zimmerer. Ich erinnere mich, daß ich im ersten Jahr 21 Groschen auf die Stunde erhielt, 35 im zweiten und 45 im dritten Jahr. Für 21 Groschen erhielt man beispielsweise vier Semmeln."

„Hat die Schule Sie geprägt?"

„Ich besuchte das Brucker Realgymnasium. Mein Verhältnis zu den Lehrern war unterschiedlich, gut, schlecht oder gleichgültig. Am meisten schätzte ich meinen Deutsch- und Geschichtelehrer. Später wurden wir gute Freunde. Geprägt allerdings haben mich fast ausschließlich Bücher. Bücher waren wohl immer die besten Bildungsbringer. Ich erinnere mich noch an .Das frohe Schaffen* mit dem Fontanemotto ,Wer schaffen will, muß fröhlich sein'. Mein Lieblingsautor allerdings war Victor Hugo, der mit Worten gemalt hat wie kein anderer. Es ist mir unverständlich, wie man den .Glöckner von Notre Dame' ohne das authentische Vorwort neu aufgelegt hat. Es wird immer aktueller! Darin kämpft er vergeblich um das gotische Paris. Ein Mitstreiter war übrigens der Architekt Viollet-le-Duc, dessen Architekturzeichnungen und Rekonstruktionen mich brennend interessierten. Hingezogen fühlte ich mich auch zu den Architekturbildern Friedrich Schinkels. Mein liebstes Hugo-Buch bleibt .Die Arbeiter des Meeres', ein Buch, das heute den Allerweltstitel .Das Teufelsschiff ertragen muß. Ich liebe das Buch so sehr, daß ich es schon mehrmals illustriert habe."

„Woher hat man die Bücher bezogen?"

„Da gab's doch die vielen Büchereien. Jede Organisation hatte eine. Ich erinnere mich an die Arbeiterbücherei, die Turner- und die Pfarrbüchereien und an die Bücherei des .Deutschen Schulvereins Südmark'. Der Verein wurde allerdings aufgelöst, und die Bücher auf den Dachböden in Kapfenberg und Aflenz gelagert. Dadurch erreichten sie als verbotene Ware erst ihren Reiz.

Wir stöberten auf Dachböden und fanden kostbar ausgestattete populärwissenschaftliche Werke. Ich erinnere mich auch noch an einen Riesenband: Märchen aus 1001 Nacht im ungekürzten Originaltext. Ein bleibendes Erlebnis war auch E.M. Arndts .Fußreise von Triest nach Pommern'. Darin schildert der Autor seine Einkehr im .Schwarzen Bären' zu Kapfenberg und seinen Aufenthalt beim Pfarrer in St. Marein. Unsere Heimat wird recht ordentlich gelobt."

„Können wir zu Ihren Lebensstationen zurückkehren? War nicht doch ein Lehrer für Ihren weiteren Lebensgang wichtig?"

„Ja, da gab's noch den Zeichenlehrer am Brucker Realgymnasium. Der hatte der Mutter geraten, den Ludwig" auf die Akademie zu geben, denn er habe ein gewisses Talent fürs Zeichnen. So kam ich also an die Kunstakademie nach Wien. Da hat uns der Professor gesagt: Schauen Sie! Bei mir lernen Sie das und das. Wenn Sie sich nicht daran halten, gehen Sie! Ich bewahre Sie damit vor dem Schicksal, ein Hungerleider zu werden. Wenn Sie nicht durchhalten, macht's nix. Es gibt ja immer noch die Post oder die Bahn."

„Sie haben dann die Lehramtsprüfung bestanden?"

„Ja, 1935, und keine Anstellung erhalten! So ging ich nach Kapfenberg zurück und zeichnete im Büro meines Vaters. Die Freizeit benützte ich, um Kapfenberg und seine Umgebung zu malen. Die Bilder habe ich alle verschenkt, und sie sind verschollen."

„Das ist sehr bedauerlich, denn sie wären unbezahlbare Dokumente ..."

„Ja, das stimmt. Aber vielleicht meldet sich aufgrund dieses Artikels ein Eigentümer ..."

„... und wir können in einer der nächsten Ausgaben von „Reibeisen" das Bild abdrucken. Welche Pläne für die Zukunft hatten Sie damals?"

„Ich wollte Bücher illustrieren, Porzellananmaler oder Stoffentwerfer werden. Aber die Jahre vor dem Zweiten Weltkrieg tendierten nicht zum Schönen. 1938 hat es dann doch mit dem Schuldienst geklappt, und ich wurde als Kunsterzieher an der Lehrerbildungsanstalt in Graz angestellt. 1941 wurde ich zum Militärdienst eingezogen. Da hatte ich großes Glück, denn ich wurde als Besatzungssoldat nach Dänemark beordert. Dem Land bin ich noch heute wegen seiner stillen Melancholie und auch der Menschen wegen sehr zugetan. Man konnte die Freundlichkeit der Menschen gar nicht fassen.

Wenn man mit dem Zug fuhr und im gleichen Abteil saßen Kinder, die von irgendeiner Schule heimkehrten, da konnte es schon passieren, daß ein Mädel fragte, ob man Hunger habe, und es gab einem einen Apfel, worauf sich die anderen Kinder anschlössen und man am Ende mit einem Ranzen voller Äpfel ausstieg. Ging man auf einer Dorfstraße, fragte bald der oder jener, ob man nicht eintreten und eine Eierspeis wolle mit sechs oder acht Eiern. Auch einen Aquavit gab's oder eine Flasche Tuborg. In Dänemark habe ich auch meine Gattin kennen gelernt: Eine Norddeutsche, die in der gleichen Kompanie diente." - „Am 2. Februar 1945 haben wir geheiratet", läßt sich Frau Stegmüller aus der Küche hören, in der sie fürsorglich den Fünf-Uhr-Tee bereitet.

„ Und nach dem Krieg?"

„Nach dem Krieg wurden zwei Kinder geboren.  Ich  habe  im Wald arbeiten müssen, auch Gläser habe ich bemalt und Holz. 1949 habe ich dann eine Anstellung an der Keplerschule in Graz erhalten, dann im 2. Bundesrealgymnasium. Von 1955 bis 1975 unterrichtete ich am Bundesrealgymnasium in Brück an der Mur."

Vom Lehren und den dunkelblauen Tönen

„Hat das Lehren persönliche Erfüllung gebracht?"

„Lehren ist ein dauerndes Hergeben, ein andauerndes Herabsteigen, ein ewiges Ausgelaugtwerden. Ein schöpferischer Mensch muß sich dagegen wehren, wenn er nicht verkümmern will. Jeder Mensch, der in einer Schule unterrichtet, ist vom andauernden Ausgezehrtwerden bedroht. Ich, zum Beispiel, mußte mich immer wieder .auffüllen', wann immer sich die Gelegenheit bot. Meiner Malweise kam das Frühjahr und der Herbst entgegen. Zu Ostern ist das Kolorit so interessant. Die schweren und dunkelblauen Töne. Auch ist die Architektur nicht von quellenden Blattkronen verdeckt, und die Nacktheit der laubfreien Bäume berührt viel tiefer. Der Herbst ist die Zeit der warmen Farben. Leider ist er auch Rheumazeit. Man sitzt stundenlang, versunken und zutiefst betroffen vor der Landschaft und merkt erst, wie unterkühlt man ist, wenn die Finger steif sind und den Bleistift nicht mehr halten können."

Von der Schönheit, dem Charakter und dem Wesentlichen

Als wir nun nach den Motiven fragen, die Stegmüller anziehen, da spüren wir, daß wir einen Weg gefunden haben, der ganz sicher zu ihm führt. „Was mich interessiert", sagt Stegmüller, „was mich interessiert, ist das, was man gemeinhin ein Bauwerk mit Charakter nennt, sei es nun ein Bauernhaus, eine Kirche, eine Mühle, seien es Befestigungen oder Lehmstadel. Bauten müssen es sein, die menschliche Funktionen unterstützen oder beherbergen und harmonische Proportionen besitzen.

Aber auch die einfachen Dinge des Lebens sind interessant, wenn sie mit letzter, allerletzter Hingabe aufs Wesentliche hingeführt werden. Selbst ein Rabattl, konsequent gemalt, ergibt zum Schluß etwas, das uns behagt, ein schönes Bild nämlich. So ist das verloren gegangene Wort Heimat nichts anderes als eine Summe unverwechselbarer, stimmiger Bilder."

Frau Stegmüller bringt dazu ein Erlebnis ein, eines der vielen, die sie mit ihrem Malergatten gesammelt hat: „Wir fahren, wenn wir irgendwo auf Urlaub sind, den Begriff Urlaub kennt mein Mann gar nicht, zu einem bestimmten Dorf. Plötzlich sagt Ludwig, daß wir wenden müßten, er habe vor zehn Minuten ein Haus gesehen, das ich. Sie verzeihen mir, für eine alte Bude halte. Doch wenn Ludwig es gezeichnet hat, dann erscheint das Gebäude plötzlich wunderschön. Ich sehe das gar nicht auf den ersten Blick, mein Mann sehr wohl."

Das Wort „schön" läßt Stegmüller an seine Frau anknüpfen: „Manchmal ist es eine Patina, die ein Gebäude erst schön werden läßt. Erst die Patina kehrt die Schönheit nach außen, den verborgenen Charakter, das Wesen, das Wesentliche also. Bei den meisten Gebäuden, die nach dem letzten Krieg .entstanden wurden' " (Stegmüller verwen det bewußt das eigenwillige Passiv, als wollte er sagen, daß sich die Häuser gegen ihr Entstehen gewehrt hätten), „fehlt der Charakter, sie sind also .charakterlos', folglich bösartig und häßlich. Mein Lieblingsdichter, der Romantiker Joseph von Eichendorff, wendet sich beispielsweise gegen die aufkeimende Vergangenheitsseligkeit. Die Marienkirche zu Danzig findet er nicht deshalb schön, weil sie alt ist, sondern weil der Bau an sich schön ist. Weil er von Menschen .erspürt' worden war, die das angeborene Schönheitsempfinden noch liebevoll gepflegt hatten. Ja, das Schönheitsempfinden ist angeboren, ist nichts Subjektives, es muß nur wie ein Muskel geübt werden, sonst verkümmert es wie der Muskel eben, der jahrelang im Gipsverband steckt. Das Schönheitsempfinden ist ein unglaublich kostbarer Sinn, der einzig imstande sein wird, die Welt zu retten, wie Fjodor Dostojewski bereits geschrieben hat. Wenn ein Haus die richtigen Proportionen besitzt", und Stegmüller schlägt eine seiner vielen Zeichenmappen auf, „wenn also ein Haus die richtigen Proportionen hat, und richtig in der Landschaft steht, dann ist es ein Haus, das für die Landschaft und den Menschen gut ist."

„Es gilt also, das angeborene Schönheitsempfinden zu üben?"

„Ganz gewiss! Allerdings findet man die Schönheit immer seltener. Das Schöne wird in der Zeit der Häßlichkeit bewußt und mit unglaublicher Konsequenz ausgemerzt. Die Freiheit des Häßlichen wird die schönen, geschlossenen Dörfer Rumäniens in wenigen Jahren vernichtet haben. Wenn ich oft ein Haus sehe, das ursprünglich schön war, dem man Krebsgeschwüre aufgesetzt hat, so stelle ich auf dem Bild seine Wesenhaftigkeit wieder her."

„So sind Ihre Bilder Gesundungsbilder?"

„Das auch. In erster Linie sind sie Bewahrungsbilder. Ich gehe  sogar soweit, ganze Landschaften  mit  Mühlen, Hammerwerken zu rekonstruieren, damit die Menschen vergleichen können mit dem Heute. Denn ein Urteil ist doch nur im Vergleich möglich, oder?"

„Sie möchten bewahren, um die Menschen abzusichern, abzusichern in der Tradition?"

„Das möchte ich. Das muß ich. Das hat jeder Denkende zu tun. Aber es ist ein einsamer Kampf gegen eine Welt von Windmühlen." Frau Stegmüller bringt dazu wieder ein Erlebnis ein: „Ich sagte im Burgenland zu einem Bauern: ,Sie haben aber eine schöne Scheune.' Da schaut er mich skeptisch an, als wisse er nicht, ob ich es ehrlich meine oder ihn nur verulken wolle, und schließlich sagt er unsicher: .Sie müssen schon entschuldigen, aber wir sind noch nicht dazugekommen, das alte Gerumpel abzureißen.' Die fühlen sich geradezu schuldig! Die meinen, sie müßten auch einen schiachen Kasten hinstellen!"

„Das Traurige daran ist", fährt Stegmüller fort, seiner Gattin zunickend, „daß das Gespür für das Schöne bis ins 20. Jahrhundert Bestand hatte. Alles war früher für den Menschen überschaubar, das meiste war selbst herstellbar, die Welt lag griffbereit im Kopf und im Herzen. Heute ist alles zerstückelt, und das Stückwerk wird abgelichtet und liegt in riesigen Stößen Papier umher. Nichts ist mehr greifbar, auffindbar, alles scheint verloren."

Es ist dunkel geworden. Die vielen Gedanken sitzen im Raum und fürchten sich, daß künstliches Licht sie verscheuchen könnte. Da ist der Gedanke, den ich einstecken und mitnehmen werde, daß die menschliche Kultur so sein muß wie die Natur selbst: Sie muß immer viele Möglichkeiten (viele Stegmüllers) in Reserve halten, für den Fall, daß der gängige Trend sich ad absurdum führt oder sich überhaupt zu Tode läuft. Da ist der Gedanke, daß Stegmüller ein Sämann ist, und das tut das Tor zur Hoffnung auf, denn die Lebenskraft eines Zeitalters liegt nicht in seiner Ernte, sondern in seiner Aussaat.

Da ist der Gedanke, daß in diesem Raum der Weg zu einer ORGANISCHEN Kultur als Gegensatz zur jetzt modischen und verstümmelnden MECHANISCHEN Kultur offen gehalten, ja, freigeschaufelt wird. Und auf dem Kasten mit den vielen Zeichenmappen hockt der Gedankenpumukel, der uns etwas geschwollen, doch insgesamt versöhnlich nachruft: „Die unterdrückten Komponenten unserer Kultur, liebe Leut, werden insgesamt die vorherrschenden in der neuen Kultur sein."